
SPS 2023 – Wachsende Nachfrage nach Automatisierungslösungen
Vom 14.-16. November trifft sich die Automatisierungsbranche wieder in Nürnberg. Die 32. Ausgabe der SPS – Smart Production Solutions belegt 16 Messehallen mit rund 120.000 m² Ausstellungsfläche und über 1.200 Ausstellern aus der ganzen Welt.
Die Fachmesse bietet wie jedes Jahr wieder eine Vielfalt von Möglichkeiten: Besucher können ihr Netzwerk erweitern, Kontakte zu potenziellen Partnern knüpfen, gemeinsame Geschäftsmöglichkeiten erkunden und sich zu den neusten Automatisierungsthemen informieren: Neben den stark nachgefragten klassischen Themen Steuerungstechnik, Antriebstechnik und Sensorik gewinnt der Bereich der Software & IT immer mehr an Bedeutung. Bei einigen Ausstellern wird unter anderem beleuchtet, welche Automatisierungsfunktionen zukünftig eher direkt an der Maschine, am Edge oder sogar in der Cloud abgebildet werden. Themen wie Künstliche Intelligenz und IT-Security rücken in der Automatisierungswelt immer weiter in den Vordergrund.
Mit einem umfangreichen und hochklassigen Vortragsprogramm auf verschiedenen Foren informiert die Messe über aktuelle Themen der Branche. Das Programm der Technology Stage in Halle 3, bespielt von den beiden Verbänden VDMA und ZVEI, wird zusätzlich live über die digitale Ergänzung „SPS on air“ ausgestrahlt. Die Schwerpunktthemen der Podiumsdiskussionen, Produktpräsentationen oder Keynotes sind in diesem Jahr: Digital Transformation/Industrie 4.0, Industrielle Kommunikation, Safety & Security, Datengesteuerte und intelligente Konzepte zur Steuerung und Visualisierung, Sensorinnovationen, Drives sowie Nachhaltigkeit durch Automatisierung.

ABB kooperiert mit Remondis beim Recycling von Motoren
ABB Motion hat in Deutschland mit Remondis eine Partnerschaft geschlossen, die es den Kunden ermöglicht, ihre alten Elektromotoren auf umweltfreundliche Weise zu recyceln. Das neue Recyclingangebot und das Kreislaufwirtschaftskonzept sind auch Themen auf dem Stand der SPS 2023.
Die gewonnenen kohlenstoffarmen Metalle verwendet das Unternehmen für die Produktion neuer, hocheffizienter Elektromotoren mit einem signifikant niedrigeren CO2-Fußabdruck. Das Recyclingangebot gilt für Niederspannungs- und Mittelspannungsmotoren gleichermaßen, unabhängig von der Spannungsklasse und der Leistung. Mit dieser Partnerschaft bekräftigt der Konzern sein Ziel, in der Industrie eine Führungsrolle in der Kreislaufwirtschaft einzunehmen. Laut der Nachhaltigkeitsstrategie von ABB sollen bis 2030 mindestens 80 % der Produkte und Lösungen nach den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft behandelt werden.
„Mit dem neuen Angebot können wir unseren Kunden jetzt Lösungen entlang des gesamten Lebenszyklus von Motoren aus einer Hand anbieten – inklusive der Entsorgung“, erklärt der Leiter Energieeffizienz Dr. Frank Simon. „Der Ersatz von alten, weniger energieeffizienten Motoren durch neue hocheffiziente Motoren leistet zugleich einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.“ Elektromotoren bestehen fast komplett aus wiederverwertbaren Metallen. Mit dem Recyclingkupfer, -aluminium und -stahl lassen sich im Vergleich zur Neuproduktion von Metallen Energieeinsparungen zwischen 75 und 95 % erreichen.

Intelligente Automatisierung fluidischer Systeme
Bürkert Fluid Control Systems zeigt Mitte November in Nürnberg, wie smarte Komponenten und Systeme mit Hilfe einfacher und intelligenter Vernetzung moderne Automatisierungskonzepte ermöglichen. Anwender erhalten effiziente, zukunftsfähige Anlagen mit hoher Verfügbarkeit und gesicherter Produktqualität.
Als Lösungspartner mit umfangreichem Applikations- und Branchenwissen stellt der Fluidikspezialist auf der Messe individuelle Herausforderungen in den Mittelpunkt und verspricht, getreu dem Motto „immer possible“, die jeweils beste Automatisierungslösung für Anlagenhersteller und -betreiber zu finden. Je nach Branche oder Applikation stehen dabei verschiedene Anforderungen an Sicherheit, Effizienz oder Prozesssteuerung im Fokus.
Besucher erfahren vor Ort, wie sie dank integrierter Konnektivität Geräte auf der Feldebene schnell und einfach vernetzen und relevante Daten genau dort sichtbar machen, wo sie es für Entscheidungen benötigen. Dabei kommen alle gängigen Kommunikationsprotokolle sowie verschiedene Automatisierungskonzepte zum Einsatz – von zentral bis dezentral. Dezentrale Automatisierungslösungen sind insbesondere in der Nahrungsmittel- und Pharmaproduktion entscheidend für die Qualitätssicherung, da sie eine präzise Steuerung ermöglichen und Ausfallzeiten reduzieren. Eine schlanke Verkabelung und der Einsatz von intelligenten Steueraufsätzen für Prozessventile, die sich beispielsweise über IO-Link einbinden lassen, sorgen für bessere Anlagenüberwachung und reduzieren gleichzeitig den Installationsaufwand.

„Flexibel wie nie“
Lautet das Motto von Kostal Drives Technology auf der SPS. Dazu finden die Besucher auf dem Stand vier Themeninseln, die das Konzept der Frequenzumrichter sowie deren Vorteile anschaulich darstellen und für den Besucher erlebbar machen.
„Kostalize your Application“ ist die Botschaft des Spezialisten für Frequenzumrichter und Antriebsregelung aus Hagen. Diese äußert sich konkret in vier zentralen Aspekten, die den Ansatz des Unternehmens als Lösungsanbieter sehr gut widerspiegeln: motormontiert, sensorlos, alle Motorarten und maximale Effizienz. Alle zusammen zielen auf einen Mehrwert für den Kunden ab, denn sie sollen ihm eine maximale Flexibilität und damit viele Vorteile in seiner täglichen Arbeit ermöglichen. Das Konzept des Frequenzumrichters sieht die Montage direkt auf den Motor vor, wodurch Kunden Kosten sparen und ihre Flexibilität steigern können. Per Plug & Play erhalten Anwender eine modulare Einheit aus Motor, Getriebe und Umrichter, die sich sehr einfach in unterschiedlichste Applikationen integrieren lässt.
Durch die große Auswahl an Adapterplatten kann man fast jeden Motor adaptieren. In der Praxis entsteht so in einem systemintegrierten Ansatz ein Gesamtsystem aus Motor, Getriebe und Umrichter. Eine Kostenersparnis ergibt sich aus dem überflüssigen Schaltschrank und nicht benötigen langen Motorleitungen mit entsprechender Abschirmung. Der sensorlose Ansatz bedeutet vor allem geringere Kosten, weil der Geber samt Installation, Wartung und Schnittstelle entfallen kann. Der Anwender hat einen hohen Freiheitsgrad bei der Zusammenstellung des Systems, da der Antriebsregler für alle Motorarten geeignet ist. Daraus wiederum resultiert eine hohe Wertschöpfungstiefe und Flexibilität, weil jederzeit ein Wechsel auf effizientere Motoren möglich ist.

Mannheimer Flusswärmepumpe ist in Betrieb
Die erste Flusswärmepumpe – eine der größten ihrer Art in Europa − des Energieunternehmens MVV liefert klimafreundliche Wärme aus dem Rheinwasser für rund 3.500 Haushalte. Anerkennung erfuhr das Projekt als „Reallabor der Energiewende“ durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie die EU.Das Mannheimer Energieunternehmen treibt die Wärmewende konsequent voran: Mit der offiziellen Inbetriebnahme ihrer ersten Flusswärmepumpe hat MVV einen weiteren wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Vergrünung der Fernwärme erreicht. „Bis 2030 werden wir unsere Fernwärme in Mannheim und der Region vollständig aus klimafreundlichen Energiequellen erzeugen. Gleichzeitig erweitern wir unser Fernwärmenetz kontinuierlich und verdichten vorhandene Fernwärmegebiete, schließen also zusätzliche Haushalte an das bereits vorhandene Netz an. Mit der Inbetriebnahme unserer ersten Flusswärmepumpe zeigen wir einmal mehr, dass die Energiewende bei MVV bereits Realität ist“, betont der Vorstandsvorsitzende Dr. Georg Müller.
Schon heute kann MVV den Fernwärmebedarf in den Sommermonaten komplett „grün“ abdecken. Mit der von Siemens Energy gelieferten Großwärmepumpe spart die neue Anlage jährlich rund 10.000 t CO2 ein. Die innovative Flusswärmepumpe ist mit einer thermischen Leistung von 20 MW aktuell in Deutschland die größte in ein Fernwärmenetz integrierte Wärmepumpe. Gerard Uytdewilligen, Technischer Vorstand der Grosskraftwerk Mannheim AG, hob die planerischen und technischen Herausforderungen des Projekts hervor: „Besonderes Timing und Fingerspitzengefühl waren bei der Einbindung der Anlage in unsere Leittechnik, beim Einbau der neuen Rheinwasserpumpe mit den dazugehörigen Rohrleitungen und Armaturen in das bestehende Kühlwasserpumpenhaus von Block 7 und bei der Verlegung der Leitungen für das Rheinwasser und die Fernwärme während des laufenden Betriebs gefragt. Wir sind bereit für die Umsetzung weiterer Projekte zur Vergrünung der Fernwärme.“

Sulzer investiert in den US-Markt
Das Unternehmen baut sein Wassergeschäft in den Vereinigten Staaten weiter aus. Im September dieses Jahres nahmen die Schweizer Produktionsstätten in Portland, Oregon, in Betrieb, wo große Wasserpumpen gefertigt und getestet werden. Das Werk verfügt über eines der größten Pumpenprüfbecken Nordamerikas.
Anfang des Jahres gab der Konzern den Spatenstich für den Ausbau der Produktionsstätte in Easley, South Carolina, bekannt. Die Fertigung wichtiger Pumpen und Wasseraufbereitungsanlagen in den USA schafft zusätzliche Arbeitsplätze in der lokalen Lieferkette und unterstützt damit die Ziele des U.S. Infrastructure Investment and Jobs Act. Mit dem geplanten Ausbau der Wasser- und Abwasserinfrastruktur stärken die Schweizer ihr Wassergeschäft in Amerika. Für Herstellung und Prüfung hat das Unternehmen zusätzlich mehr als 10 Mio. CHF bereitgestellt.
Die Fertigung am Standort Easley wird um neue Produktlinien erweitert, darunter hocheffiziente Abwasserpumpen. Im Zuge der beiden Werkserweiterungen strebt das Unternehmen eine strategische Stärkung der amerikanischen Lieferkette für das Portfolio der in den USA hergestellten Produkte an. Der Konzern ist auf dem US-Markt mit über 2.000 Mitarbeitenden an 32 Standorten vertreten.
