MTP-Live Demo auf der Hannover Messe
In Hannover zeigt PI (Profibus & Profinet International) an einer neuen Demo-Wand, wie sich mittels MTP (Module Type Packages) die Effizienz im Engineering erhöhen, Automatisierungssysteme herstellerübergreifend modularisieren und die Flexibilität von Produktionsanlagen steigern lassen.
Im Rahmen eines Plugfests wurde Mitte März in Karlsruhe die herstellerübergreifende Interoperabilität der an der Demo beteiligten Geräte in verschiedenen Szenarien tiefgehend ausgetestet. Die Integration von sieben verschiedenen PEA-Automatisierungslösungen (Process Equipment Assemblies) der Hersteller ABB, Beckhoff, Copa Data, Festo, Phoenix Contact und Siemens in vier verschiedene POL-Systeme (Process Orchestration Layers) geprüft. POL-Systeme mit MTP-Funktionalität stellten ABB, Copa Data, Siemens und Yokogawa. Auf der Messe wird die Live-Demo noch durch Lösungen von Emerson und Wago ergänzt.
„Die Testergebnisse direkt beim ersten Plugfest sind beeindruckend“, fasst Mathias Maurmaier, Committee Leader bei der PNO (Profibus Nutzerorganisation) für das Thema MTP zusammen. „Meist war das MTP mit teilweise mehreren hundert Tags, Bedienbildern, Services und Operator Interactions innerhalb von wenigen Minuten importiert und die Kommunikation zwischen POL-System und PEA aufgebaut.“ Auf dem PI-Gemeinschaftsstand können sich Besucher davon überzeugen, dass herstellerübergreifende Interoperabilität mit MTP keine Illusion, sondern Realität ist.
Datenauswertung erhöht Energieeffizienz um mehr als 15 %
Ein schwedischer Hersteller von Bodenbelägen nutzt die Erkenntnisse aus Daten und Servicekompetenz von ABB, um bei motorbetriebenen Systemen jährlich 800 MWh Energie zu sparen. Das entspricht etwa 1 % des jährlichen Gesamtenergieverbrauchs des Werks oder dem jährlichen Energiebedarf von rund 68 Mio. Smartphones.
Das Tarkett-Werk in Ronneby erzielt durch Auswertung der Daten von zehn vernetzen Motoren immense Einsparungen. Auf Basis der beim ABB Ability Digital Powertrain Energy Appraisal gesammelten Daten identifizierte ABB zehn Motoren, deren Effizienz durch Umrüstung auf IE5-Syn RM-Technologie von 80 auf 95 Prozent verbessert werden konnte. Der Service steht in Einklang mit der Strategie des schwedischen Bodenbelagsherstellers, in seinen Betrieben innovative Technologien zu nutzen und nachhaltig zu handeln. „Die wichtigste Erkenntnis für uns war, dass wir Motoren in Stand gehalten haben, die wir schon vor Jahren hätten austauschen sollen. Wir sind wirklich beeindruckt, welche Einsparungen wir allein durch den Austausch von zehn dieser Motoren gegen effizientere Modelle erzielen konnten”, sagt Ted Evaldsson, Leiter Elektroinstandhaltung bei Tarkett.
Angesichts der positiven Ergebnisse plant das Unternehmen, weitere Motoren mit digitalen Services auszustatten, um 2023 in Ronneby mit Hilfe des digitalen Energie-Audits noch mehr Energie zu sparen. Durch die Anbindung weiterer Anlagen an die Überwachung wird der Hersteller besser in der Lage sein, kontinuierlich Energieeinsparpotenziale in größerem Maßstab zu identifizieren und zu priorisieren, und dabei zugleich die CO2-Emissionen deutlich zu senken.
Anlage und Pumpe in einem Aufwasch reinigen
Mit zwei neuen abwaschbaren Vakuumpumpen der etablierten, trockenlaufenden Baureihe hat Leybold zwei Modelle für Lebensmittel- und Verpackungsprozesse entwickelt. Durch ihre Anwendung wird die Produktion erleichtert, die Lebensmittelsicherheit erhöht und die Haltbarkeit von Lebensmitteln verlängert.
Die neuen Schraubenvakuumpumpen Dryvac DV 650 und DV 800 FP-r zeichnen sich neben ihrem bewährten Funktionsprinzip auch durch ihre kompakte Bauweise aus. In den anspruchsvollen, rauen Lebensmittelanwendungen benötigen sie nur einen kleinen Stellplatz und wenig Einbauraum. Zudem lassen sie sich in jeder Einbaulage außen und innen abwaschen. Darüber hinaus ermöglichen ihre kompakte Größe und der niedrige Geräuschpegel eine unkomplizierte, maschinennahe Installation in direkter Umgebung der Produktionslinie. Der Vorteil für Anwender: Bei der täglichen Reinigung der Anlage lassen sich die Pumpen mit den Produktionsanlagen in einem Vorgang reinigen. Daraus resultieren weniger Anlagenstillstände, bessere Zykluszeiten, weniger Wartungen, ein höherer Hygienestandard sowie höhere Abfüll- und Verpackungsleistungen.
Durch ihr Rotordesign arbeiten die robusten Modelle sehr energieeffizient und zu niedrigen Lebensdauerkosten. So, wie es in dem Anforderungsprofil in den meisten Anwendungen entspricht, gewährleistet ihr Einsatz überdies ein hohes Saugvermögen von Atmosphärendruck bis in niedrige Druckbereiche. Dank der modernen ölfreien Pumpentechnologie ist das Kontaminationsrisiko mit Schmierstoffen nur gering. „Diese Anforderung ist quer durch alle Anwendungen der Lebensmittelbranche von großer Bedeutung“, berichtet Produktmanager Olaf Stahlschmidt.
Kompaktes, platzsparendes Magnetventil
Der Ventilspezialist Gemü führt ein neues elektrisch betätigte 2/2-Wege-Magnetventil ein. Es ist für Applikationen mit geringem Durchfluss in der Analyse, Vakuum- und Dosiertechnik geeignet und ermöglicht eine präzise Dosierung.
Die beständige Konus-Membrane aus PTFE (TFM) des Gemü J70 sorgt für ein einzigartiges Dichtkonzept. Mit der PD-Technologie (Plug Diaphragm Technology) wird eine hohe Genauigkeit für kundenspezifische Anwendungen erreicht. Die Trennung des medienberührten Bereichs vom Antrieb erfolgt durch eine konusförmige Membrane aus modifiziertem PTFE. Der Werkstoff besteht aus linearen Kohlenstoffketten, die von Fluoratomen umgeben sind. Diese schirmen die Kohlenstoffatome räumlich ab und schützen das Molekül vor chemischen Angriffen – auch bei höheren Temperaturen.
Das kompakte Magnetventil zeichnet sich durch eine platzsparende Bauweise aus und überzeugt durch einen geringen Verschleiß sowie einen einfachen Verschleißteilewechsel mit guter Reinigbarkeit. Der Magnetantrieb lässt sich ohne Ausbau des Ventilkörpers aus der Rohrleitung wechseln. Mit Conexo und RFID-Chip erfolgt eine eindeutige Identifizierung. Wartungen können effizient dokumentiert werden. Zudem ist das Magnetventil variabel und erweiterbar und für Ventilinseln sowie Mehrwege-Ventilblöcke geeignet.
Condition Monitoring kurzerhand nachrüsten
Turck erweitert sein Produktportfolio mit einem robusten Vibrationssensor mit integrierter Temperaturerfassung für Condition-Monitoring-Anwendungen. Er wertet Vibrations- und Temperaturdaten intern aus und ermöglicht so auch einen Einsatz in Bestandsanlagen.
Vibration und Temperatur sind die zentralen Kenngrößen, um frühzeitig Maschinendefekte zu erkennen, die beispielsweise durch Unwuchten drehender Teile entstehen. Der CVMT erkennt Vibrationen über drei Achsen und wertet sie intern aus. Bei Überschreitung der eingestellten Grenzwerte gibt er direkt eine Warnmeldung aus – entweder über IO-Link oder als Schaltsignal. Insbesondere der Schaltausgang ist gut zur Einrichtung von Retrofit- und Stand alone-Applikationen geeignet, indem er direkt als Trigger für eine Signalleuchte genutzt werden kann – ohne Integration in bestehende Steuerungssysteme.
Die Inbetriebnahme des Sensors wird durch den herstellereigenen Vibrationsmonitor erleichtert. Das Tool visualisiert die Vibrations- und Temperaturdaten live in jedem Web-Browser und lässt sich über jeden IO-Link Master von Turck ohne Zusatzsoftware nutzen. Über IO-Link können auch weitere Informationen, wie Betriebsstunden, ausgegeben und bis in Cloud-Systeme übertragen werden. Über ein breites Frequenzband erfasst der Sensor Beschleunigungen in g und Schwinggeschwindigkeit in mm/s. Die smarte Vorverarbeitung der Sensordaten erlaubt auch die direkte Ausgabe von „Peak-to-Peak“-Werten oder Effektivwerten von Beschleunigung und Geschwindigkeit. Dabei gibt der Sensor Schwellwerte entsprechend ISO 10816-3 aus, was eine normkonforme Zustandsüberwachung erheblich vereinfacht.
Neue Trinkwasserverordnung verabschiedet
Mit einer Vielzahl von Anpassungen nimmt die Trinkwasserverordnung Änderungen der seit 2021 geltenden Europäischen Trinkwasserrichtlinie auf. Aus Sicht des DVGW wird die neue Verordnung in vielen Punkten den Anforderungen der Branche an ein modernes Trinkwassermanagement gerecht.
Erstmals schreibt die Verordnung verpflichtende umfassende Regelungen zur Gefährdungsanalyse und Risikoabschätzung für die Wasserversorgung vom Rohwasser bis zur Entnahmearmatur bei den Verbrauchern fest. „Wir begrüßen den umfassenden risikobasierten Ansatz. Er ist seit vielen Jahren im DVGW-Regelwerk etabliert. Durch die neuen Regelungen der Trinkwasserverordnung wird sichergestellt, dass nun auch die Untersuchungspläne künftig passgenau auf die jeweilige Wasserversorgungsanlage ausgelegt werden können“, erklärt der Leiter Wasserversorgung Berthold Niehues.
Zu den neu eingeführten Parametern, auf die die Wasserversorgungsunternehmen das Trinkwasser untersuchen müssen, gehören beispielsweise PFAS (Per- and Polyfluoroalkyl Substances). Diese Ewigkeitschemikalien werden nicht vollständig abgebaut. Sie reichern sich in der Umwelt und im Körper von Menschen und Tieren an und können dort zu toxikologischen Schäden führen. Wasserversorger müssen sie gegebenenfalls mit hohem technischem Aufwand herausfiltern; manche Versorgungsunternehmen investieren jetzt schon zweistellige Millionenbeträge. Andere Parameterwerte wurden geändert. Zwei Beispiele: Der Grenzwert, den die Europäische Trinkwasserrichtlinie erstmals für Legionellen festlegt, unterscheidet sich vom deutschen Wert. Dies wird zu Änderungen im deutschen Trinkwasserrecht für den Bereich der Installationen führen. Der Grenzwert für Blei wird nochmals herabgesetzt.
Der DVGW behandelt alle Aspekte der neuen Trinkwasserverordnung in einer Informationsreihe, die mit einer Auftaktveranstaltung am 19. April startet.
KSB weiter auf Erfolgskurs
Der Pumpen- und Armaturenhersteller setzt seinen Wachstumskurs im Geschäftsjahr 2022 unbeirrt fort. Mit einem Auftragseingang von 2.862 Mio. Euro (+ 18,7 %) und einem Umsatz von 2.573 Mio. Euro (+ 9,8 %) erzielte das Unternehmen die höchsten Werte seiner Geschichte.
Die EBIT-Rendite wurde auf 6,6 % (169 Mio. Euro) gesteigert – das beste Ergebnis seit mehr als 10 Jahren. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, die Corona-Pandemie, ein Cyber-Angriff sowie ein Hagelschaden in Frankreich stellten das Unternehmen vor große Herausforderungen. „Wir erlebten neben Produktionsausfällen massive Kostensteigerungen und unberechenbare Störungen in den Logistikketten“, berichtet Dr. Stephan Timmermann, Sprecher der Geschäftsleitung. „In einer besonderen Teamleistung hat KSB diese Widrigkeiten und Einschränkungen aufgearbeitet und ein hervorragendes Ergebnis erzielt.“ Die erhebliche Steigerung des Auftragseingangs ist auf Großaufträge in den Marktbereichen Energie und Wasser sowie auf eine starke Nachfrage im Standardgeschäft zurückzuführen. Das größte Segment Pumpen trug mit 1.586 Mio. Euro (+21,3 %) zum Auftragseingang bei, das Segment Armaturen mit 360 Mio. Euro (+6,3 %). Mit dem Service- und Ersatzteilgeschäft steigerten die Frankentaler den Auftragseingang erheblich um +19,7 % auf 917 Mio. Euro. Der Umsatz wurde in der zweiten Jahreshälfte beträchtlich erhöht. Er betrug im Geschäftsjahr im Segment Pumpen 1.390 Mio. Euro (+9,4 %). Das Segment Armaturen verzeichnete einen Umsatz von 333 Mio. Euro (+9,0 %) und KSB Supreme Serv 850 Mio. Euro (+10,9 %). Die Marktbereiche Bergbau, Allgemeine Industrie und Wasser haben am stärksten zum Umsatzwachstum beigetragen.
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